In einer digitalen Welt ist es wichtig sich auf menschlicher Ebene zu vernetzen …oder weswegen ich dem VDMD beigetreten bin…

Ich bin 2016 dem VDMD beigetreten.
Seitdem ist viel passiert und ich möchte in diesem Blogartikel kurz  darüber schreiben, welche Möglichkeiten ich durch den VDMD bekommen  habe, wie vielfältig sich der VDMD für seine Mitglieder einsetzt und  auch was sich für uns Designer in den letzten Jahren durch die rasante  digitale Entwicklung geändert hat. 
Als ich 1998 mein Mode Design Diplom an der FH Hannover gemacht habe, war die Welt noch eine andere. Wir haben wirklich noch alles mit der Hand gemacht. Vom „per Hand“  gezeichneten und aquarellierten Entwurf, über die Erstellung des Schnittes auf großen Papierrollen (mit einem riesigen Lineal)bis hin zu handgeschriebenen schriftlichen Notizen, die in großen Ordnern gesammelt wurden. 
Damals durften wir auf freiwilliger Basis einen Computerkurs belegen,  indem uns die Anfänge des Photoshop Programms näher gebracht  wurden…dieses war damals in keinster Weise vergleichbar mit dem, was wir  heutzutage mit diesem Programm machen können. Ich erinnere mich, dass  sich das Protokoll ganze 4 Schritte zurückverfolgen ließ.  
Als ich vor 14 Jahren angefangen habe für die Otto Group zu zeichnen, habe ich auch zu jener Zeit noch sehr viel mit der Hand entworfen. Ein Entwurf war damals wesentlich mehr wert und kostbarer.

Man kann diesen Zeiten nostalgisch hinterhertrauern, aber ich finde esfantastisch, welche Darstellungsmöglichkeiten wir heutzutage haben, wie effizient wir arbeiten können. Mit einem Klick ändern wir Farben, mit diversen Filtern lassen sich problemlos Strukturen darstellen, wie z.B. Frottee, Lurex und Samt. 
Die nächste Generation beschäftigt sich inzwischen mit der  dreidimensionalen Darstellung am Objekt, so dass heutzutage ein Entwurf  oft nicht mehr zu unterscheiden ist vom Originalfoto des gefertigten  Produkts.  
Was mich in meiner Branche beruhigt: letztendlich geht es beim Design immer noch um die künstlerische Aussage, um Ausdruck und Farbkombinationen, um das Einfangen des Zeitgeistes und die Einbeziehung aktueller Themen, wie z.B. Nachhaltigkeit. Mehr denn je ist Design ein unentbehrlicher Bestandteil unserer schnelllebigen Umwelt, die es schön und sinnvoll zu gestalten gilt. 
So ist es eine Notwendigkeit als Designer die eigene Handschrift zu finden, die andere Notwendigkeit aber ist es mitzuhalten und sich profilieren zu können auf einem sich verdichtenden Markt mit ständigen Neuerungen. Die Design Landschaft verändert sich und wird das auch in Zukunft tun und das bedeutet für uns Designer, dass wir uns mitverändern müssen.

Im VDMD gibt es die Möglichkeit dazu, hier können wir uns gegenseitig inspirieren, uns vernetzen und voneinander lernen. Und wir können über den Tellerrand schauen, denn der VDMD vertritt nicht nur die Mode- und Textil-, sondern auch die Interieur- und Accessoire- Designer. Er bietet Zugang zu zahlreichen Kontakten in Industrie und Handel, zu Jobangeboten und Weiterbildungsmaßnahmen, sowie Rechtsberatungen, Wettbewerben und vielem mehr.
Hinzu kommt, dass das ganze Führungsteam des VDMD sich unermüdlich für  die Belange ihrer Mitglieder engagiert und den Designern eine Stimme  gibt. 
Mara Michel, die Geschäftsführerin, setzt sich auchin politischen  Gremien für die Stellung der Designer als Künstler ein. Es wird also auf  vielen Ebenen was bewegt. 
Der Mitgliedbeitrag wird durch all dies mehr als nur wieder reingeholt, spätestens dann, wenn man durch den VDMD lernt, dass man als Designer ein Künstler ist und bei der Künstlersozialkasse aufgenommen wird.
Je mehr Designer den Gewinn einer fachlichen und menschlichen Vernetzung  begreifen, desto besser. Denn ein Verein ist nur so stark wie seine  Mitglieder… 
Katrin Nolte
Dipl-Modedesignerin
Bekleidungsschneiderin
Atelier für Muster und Designs
Hamburg
E-Mail: katrinnoltedesign@gmail.com 
Webadresse: https://www.katrinnolte.design 
(Fotoquelle: Katrin Nolte)


