7. KUNST.KULTUR.KONGRESS
für Nachhaltigkeit
Wissenschafts.Trialog 13.07.24
PRESSEMITTEILUNG
Ohne KULTUR keine Nachhaltigkeit
Würzburgs hochkarätige KULTUR-Tragende und -Mittragende trafen sich am Abend des 13. Juli für gesellschaftliche Nachhaltigkeit im voll besetzten Theatersaal der Kongregation der Erlöserschwestern, der geöffnet wurde für kulturelle
Veranstaltungen in der Bibrastraße 6.
Dr. Matthias Wagner, der Veranstaltungsmanager, begrüßte als Hausherr die Gäste.
Der 1. Vorsitzende des COUNCIL für KUNST und DESIGN, Gerd Michel sagt:
„Ein wunderbarer Raum für die Kraft des gemeinsamen Tuns für eine nachhaltige
Zukunft“.
Er durfte die Stadträt.innen der Grünen Dr. Sandra Vorlova, Christa Grötsch, Simone Haberer, Manfred Dürr, von den Linken Barbara Meyer, Anna-Maria Dürr, von der ÖDP Raimund Binder begrüßen, sowie aus der Kunst und dem Design Dirk Terwey,
Geschäftsführender Direktor des Mainfrankentheaters, Christiane Gaebert, 1. Vorsitzende des Unterfränkischen BBK, Csaba Béke, Direktor und künstlerischer Leiter Theater Chambinzky, Prof. Dr. Gertrud Nolte, Fakultät Gestaltung THWS, Gunnar Olsen von der Jazzinitiative und natürlich alle Gekommenen, die die Kultur in Würzburg gestalten, verstärken und mittragen.
Anlass war die
3. (Abschluss)Veranstaltung des COUNCIL innerhalb des
7. KUNST.KULTUR.KONGESS mit dem Thema:
NACHHALTIGE TRANSFORMATION UNSERER GESELLSCHAFT -
Warum hören wir so wenig auf die Wissenschaft?
sozio.kulturell - ökologisch – ökonomisch.
Die drei sounterschiedlichen Aspekte wurden von der Moderatorin und Industriedesignerin Frederike Kintscher-Schmidt - angereist aus Berlin -, meisterlich auf die Ebene des Miteinanders gehoben.
Kein Aspekt geht ohne den anderen und konkreter Handlungsbedarf ist geboten.
So hob der Würzburger Professor Dr. Peter Bofinger, der 15 Jahre lang die Bundesregierung als Wirtschaftsweiser
(Prof. Dr. Peter Bofinger bei seinem Vortrag
Foto: Regine Blättler)
Dr. Gregor Hagedorn, Akademischer Direktor, Naturkundemuseum Berlin, konnte die Ausführungen bestätigen und zeigte dann die wissenschaftlich erarbeiteten Zahlen und Fakten auf, die zu Kipppunkten führen werden, wenn nicht schneller und radikaler gehandelt wird. Er informierte uns, dass die Technologien dafür alle schon da sind, jedoch nicht konsequent eingesetzt und umgesetzt werden.
Die Moderatorin Frederike Kintscher-Schmidt fragte nach, an was und wem diese Langsamkeit liege:
Hier waren sich alle Speaker einig, dass niemand die erarbeitete Komfortzone verlassen möchte, weil dies mit Verzicht verbunden wäre. Sie wünschen sich mutigere Politik auch auf europäischer und globaler Ebene und ein Lauter werden der
Zivilgesellschaft.
Benedikt Stegmayer, - ab 1. August Würzburgs Kulturreferent -, warnte vor der Instrumentalisierung der Kunst für soziokulturelle Nachhaltigkeit. Es dürfe hier keine Absicht gegen Freiheit antizipiert werden. Er vertraue auf die Kunstschaffenden, die gesellschaftliche Haltungen und Strömungen erspüren und aus sich heraus visualisieren, vertonen und versprachlichen, - also aufzeigen, ohne den Zeigefinger zu erheben. Sie spiegeln Gesellschaft und sorgen so im Dialog mit ihren Kunstwerken für den großen gesellschaftlichen Zusammenhalt und für analoge Kommunikation.
Aus dem Publikum kam Zustimmung auf jeder Ebene. Die Sprechenden veranschaulichten die von den Key-Speakern verbalisierten Prozesse, die positiv im Gange sind mit ihrem jeweiligen Schaffen und Gestalten. Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass wir Menschen mit der Jahrhundert-Aufgabe der Transformation überfordert sind und wir deshalb viel mehr aufeinander achten müssen, um Einsamkeit, Depressionen und Sprachlosigkeit zu vermeiden, sie vielmehr durch liebevolles Mitnehmen der Einzelnen zu verhindern.
Vermisst wurde von einigen Rednern die Anwesenheit von mehr Politikern, da diese doch eine entscheidende Rolle an Umsetzungen zur Nachhaltigkeit einnehmen sollten. Ebenso wurde herausgehoben, dass die U-30 schon sehr stark ins Handeln gekommen sind und dass der Austausch mit ihnen beim nächsten Kongress 2025 intensiviert wird.
(v. l. n. r. Benedikt tegmayer, Frederike Kintscher-Schmidt, Dr. Gregor Hagedorn,
Mara Michel (Pressesprecherin COUNCIL für KUNST und DESIGN) und Gerd Michel
Foto: Regine Blättler)
Prof. Dr. Peter Bofinger: Schuldenbremse abschaffen und in Innovation investieren!
Dr. Gregor Hagedorn: Politiker angehen, energischer zu handeln, um die Kipppunkte zu verhindern!
Benedikt Stegmayer: Die Kunst und die Kultur dürfen nicht instrumentalisiert werden, sondern müssen schon früh gefördert und der Demokratiegedanke gestärkt werden!
Text
Mara Michel
Der COUNCIL für KUNST und DESIGN lädt herzlich ein zu seiner 3. Veranstaltung innerhalb des
7. KUNST.KULTUR.KONGRESSes
für Nachhaltigkeit am 13. Juli 24 im Theatersaal, Bibrastraße 6 mit dem Thema:
Nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft.
Warum hören wir so wenig auf die Wissenschaft?
Zum 7. Mal veranstaltet der COUNCIL für
KUNST und DESIGN einen 3-teiligen Kongress für die nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft unter den Aspekten Sozial.Ethik, Ökologie, Ökonomie, Kultur und KI.
Der Council will mit seinen Veranstaltungen die notwendigen Transformationen weiter mitgestalten und spricht mit Menschen aus Wirtschaft, Politik, Medien, Stakeholder, NGOs und wissenden Persönlichkeiten darüber, wie, und vor allem mit welchem Jetzt Tun wir Alle zu einer neuen nachhaltigen Kultur des Umgangs kommen in Ökonomie, Ökologie, Ethik und Sozio.Kultur.
Dr. Gregor Hagedorn
Prof. Dr. Peter Bofinger
Benedikt Stegmayer
Frederike Kintscher-Schmidt
Am 13. Juli 2024 findet um 18 Uhr (Einlass um 17 Uhr) im Theatersaal, Bibrastraße 6 die 3. Veranstaltung des 7. Nachhaltigkeits.Kongresses statt mit dem Thema
NACHHALTIGE TRANSFORMATION UNSERER GESELLSCHAFT
Warum hören wir so wenig auf die Wissenschaft?
Mit dieser Frage beschäftigen sich drei renommierte Wissenschaftler:
Dr. Gregor Hagedorn aus Berlin in Bezug auf die ökologische Ebene der Transformation,
Prof. Dr. Peter Bofinger auf der ökonomische Ebene, und
Benedikt Stegmayer beleuchtet die sozio.kulturelle Ebene.
Eine sozial orientierte Vision für die Transformation der Gesellschaft muss die ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliches Wachstum und Kultur miteinander in Einklang bringen. Die Industriedesignerin und Expertin für Nachhaltigkeit Frederike Kintscher-Schmidt führt und moderiert durch den Abend.
Dr. Gregor Hagedorn ist ein deutscher Wissenschaftler, der sich mit Fragen der Natur- und Klimakrise beschäftigt. Er ist bekannt für seine Arbeit in der Biodiversitätsforschung und seine Bemühungen, wissenschaftliche Erkenntnisse in politische und gesellschaftliche Entscheidungen einfließen zu lassen. Dabei betont er die Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsfindung für die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft.
Prof. Dr. Peter Bofinger ist renommierter deutscher Wirtschaftswissenschaftler und war Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, oft auch als „Wirtschaftsweise“ bezeichnet. Er unterstützt einen integrativen Ansatz zur Nachhaltigkeit in der Wirtschaft, der ökologische, ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigt. Er plädiert für eine aktive Rolle des Staates, die Implementierung wirksamer Marktmechanismen wie der CO2-Bepreisung und die Förderung von Investitionen in grüne Technologien.
Benedikt Stegmayer - der zukünftige Kulturreferent Würzburgs ist ein Kulturwissenschaftler, der sich intensiv mit Fragen der Kultur als zivilisatorische Grundlage für Nachhaltigkeit beschäftigt. Er ist in seiner täglichen Arbeit damit beschäftigt, Kulturinstitutionen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zukunftssicher zu machen. Er setzt sich für eine Integration von Nachhaltigkeit in kulturelle Praktiken und Institutionen ein. Er sieht die Kultur als Fundament der Gesellschaft und ihre Förderung damit als wesentlichen Bestandteil der Nachhaltigkeit.
Der Eintritt ist frei.
Einlassist um 17 Uhr - Beginn 18 Uhr.
Bei Anmeldung Reservierung eines festen Platzes
Anmeldung über: info@artdesigncouncil.de
oder 0176 31268197
KI - SEGEN oder FLUCH ?
Gesellschaftliche Aspekte der Digitalisierung
mit Prof. Dr. Nicholas Müller, Ivo Knahn, Bruno Kramm, Tobias Wüstefeld und Kaja Fröhlich-Buntsel
17. Juni
im Honorine-Saal, Domerschulstraße 1, 97070 Würzburg statt mit Impuls.Vortrag von PROF. DR. NICHOLAS MÜLLER der THWS Würzburg. Er spricht über "Praxisnahe Forschungsprojekte im Kontext der Digitalisierung und von digitalen Technologien über Smart Cities zu nachhaltiger KI".
Prof. Dr. Nicholas Müller
Dr. Gunter Schunk
Ivo Knahn
Tobias Wüstefeld
Kaja Fröhlich-Buntsel
Das anschließende Gesprächs-Podium moderiert DR. GUNTHER SCHUNK, Head of Corporat Communications und Mitglied der Geschäftsleitung der Vogel Business Media GmbH & Co. KG, mit IVO KNAHN, Chefredakteu der Main-Post, TOBIAS WÜSTEFELD, Motion Director und Illustrato Hamburg, KAJA FRÖHLICH-BUNTSEL, 3 Kostümbildnerin und Gewandmeisterin, und PROF.
DR. NICHOLAS MÜLLER.
"KI - SEGEN oder FLUCH? Gesellschaftliche Aspekte der Digitalisierung"
KI kann Prozesse automatisieren und optimieren, treibt Innovationen voran und ermöglicht die Entwicklung neuer Technologien, die das menschliche Leben verbessern können.
Andererseits kann KI zum Verlust des Arbeitsplatzes führen, insbesondere in Bereichen, die routinemäßige Tätigkeiten erfordern, was zu sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen führen kann. Die Frage der ethischen Verantwortung und Kontrolle über KI ist ein wichtiges Zukunftsthema.
Der COUNCIL für KUNST und DESIGN bringt im 7. Kongress für Nachhaltige Entwicklung Menschen und Wissen zusammen, um den Herausforderungen des Klimawandels in diesem Jahrhundert gerecht zu werden und Wege zum nachhaltigen Handeln aufzuzeigen.
Im Honorine-Saal, Domerschulstraße 1, 97070 Würzburg
Einlass 18 Uhr - Beginn 19 Uhr - freier Eintritt
Anmeldung für Sitzplatzreservierung über: info@artdesigncouncil.de oder 0176 31268197
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Social Designer Ralph Habich
Social Designer Ralph Habich über Ethische Aspekte im Klimawandel.
Ralph Habich war Teilnehmer des Trialogs bei der ersten Veranstaltung des 7. KUNST.KULTUR.KONGRESS für Nachhaltigkeit und möchte nicht, dass das Thema "von der Agenda verschwindet".
Demokratie als Organisationsform der Konsumgesellschaft?
Sinnstiftendes Gemeinschaftsleben ist am Schwinden. Religionen, politische, gewerkschaftliche und andere Einrichtungen, verknüpfen das Miteinander mit ideellen Werten und tragen zu deren Verinnerlichung bei. So öffnet sich dem persönlichen Leben der überpersönliche Raum. Mit abnehmender Tendenz, seit rund fünf Jahrzehnten.
Konsum ist ein Genuss- und Lust-Generator, der käufliche Momente der Unbeschwertheit in den Alltag trägt. Nur wenige andere Mittel machen es so leicht, das „Mir geht’s doch gut!“-Gefühl zu erzeugen.
Konsumkulte bringen Trends und Stilformen hervor, die eine größere Anzahl Menschen gemeinsam haben. Man teilt gewisse konsumistische Vorlieben, zelebriert sie in sozialen Gesten, Routinen und Ritualen – und stellt so offenkundige Gemeinsamkeiten mit anderen Personen seines sozialen Umfelds her.
Oft kennt man sie nicht, und fühlt sich dennoch als Teil einer Gemeinschaft – die abstrakt ist und das spannungsreiche Auf und Ab lebendiger Beziehungen nicht kennt. So ist Konsum eine besonders belastungsarme Form, sich zumindest die Illusion zu verschaffen, sozial eingebunden zu sein.
Konsum in kultischen Formen ist einer der wichtigsten Produktionsfaktoren der hiesigen der Soziokultur. Er trägt vermutlich mehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei – als beispielsweise die Demokratie.
Ist nicht die Konsumgesellschaft unser eigentlicher Lebensraum? Und die Demokratie trägt die administrative Organisation bei?
Fatal ist: Konsum ist einer der stärksten Treiber des eskalierenden Klimawandels. Ergo: Klimawandel und ein – weitreichender – gesellschaftlicher Wandel gehören zusammen.
Wir brauchen einen erweiterten Werte-Fokus.
Mäßigung und antidemokratische Affekte.
Die Senkung von Konsum- und Komfortansprüchen ist eines der wirkungsvollsten Mittel, um Klimawandel und Umweltkrise in noch verträglichen Bahnen zu halten.
Opulente Konsum- und Komfort-Optionen gelten jedoch in wohlhabenden Industrienation als wichtige Kriterien für gute Lebensqualität. In Teilen der Bevölkerung werden heftige Aversionen gegen die geforderten Korrekturen ihrer Lebensweise hochschlagen.
Frustrierende Zukunftsperspektiven diskreditieren in den Augen der Bürger:innen die Parteien, denen sie die Verantwortung für schwere Zeiten anlasten.
Die aktuelle Popularität politischer Extremisten, die antidemokratische Positionen vertreten, werden als ein Vorbote der kommenden gesellschaftlichen Spannungen gesehen.
Jene Kreise der Bevölkerung, die sich gegen die Demokratie wenden, negieren ihre Mitverantwortung an der problematische Klima- und Umwelt-Entwicklung.
Als Unterstützer eines konstruktiven Wandels fallen sie aus; oft sabotieren sie ihn sogar. Die Gesellschaft kann es sich jedoch nicht leisten, dauerhaft auf die Mitwirkung der bisherigen Opponenten hinzunehmen.
Die Folgen, die Klimawandel und Multiple Krise auslösen können, sind so brisant, dass es für eine Demokratie geboten ist, die Lösung auf einen breiten gesellschaftlichen Konsens zu stützen.
Demokratie zeitigen die höchste Flexibilität und Effektivität in der Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen – insofern die Bevölkerung „das Projekt“ als Element ihrer bürgerschaftlichen Mission begreift.
Sinnstiftung durch demokratische Kollaboration im Klimawandel.
Wir brauchen einen erweiterten Werte-Fokus.
Dieser erweiterte Werte-Fokus wäre im demokratischen Koordinatensystem verortet. Das Wertesystem würde dazu beitragen, die gesellschaftliche Kompetenz zur Anpassung an Klimawandel und Multiple Krise stetig zu steigern.
Wenn Bürgerinnen und Bürger und die gesamte Gesellschaft die konstruktive Gestaltung des Wandels als gemeinschaftliche Mission in den kommenden Jahren verinnerlichen, hat sich unsere Demokratie bewährt.
Dafür wäre ein gesellschaftsweiter Diskurs – „Ethik im Klimawandel“? – einzurichten, der zur werteorientierten Positionierung der soziokulturellen Seite der Demokratie bestimmt ist.
„Ethik im Klimawandel“ sollte Inspiration und Herzstück der Mission zur gemeinschaftlich-demokratischen Gesellschaftsentwicklung werden.
Adressat ist vor allem die Zivilgesellschaft. Sie steht als Gesellschaftssektor für freiwillige, gemeinschaftliche und unentgeltliche Engagements der Bürger:innen für das Gemeinwohl.
Der kontinuierliche Diskurs „Ethik im Klimawandel“ sollte in unsicheren Zeiten, in denen gesellschaftlichen Zusammenhalt geboten ist, Orientierung und Maßstäbe für sinnvolles gemeinschaftliches Handeln bieten.
Leitmotive des Diskurses wären beispielsweise: Verantwortungskultur im Klimawandel. Wechselbeziehung zwischen Individuum und Gemeinschaft. Mündige Bürger:innen. Soziokulturelle Integrationsleistungen. Zukunftsengagement und Gemeinwohl. Soziale Kohärenz durch demokratische Soziokultur.
Impulsgebend wäre ein transdisziplinärer Experten:innen-Diskurs zum Thema, mit Mitwirkenden aus Philosophie, Anthropologie, Sozialpsychologie u.a.m.
In synchron dazu stattfindenden Partizipationsgruppen würden Bürger:innen ihre Sichtweisen und Erfahrungen unmittelbar aus ihrer Lebenspraxis einbringen.
In iterativen Schritten würden die Gruppen ihre Ergebnisse zusammenführen.
So könnte das Manifest zur „Mission der freiheitlichen Demokratie in Klimawandel und Multipler Krise“ entstehen.
v. l. n.r. Prof. Dr. Dr. h. c. Julian Nida-Rümelin, Prof. Dr. Michelle Becka,
Social Designer Ralph Habich
Der 13. Mai im Audimax: ein großer Abend mit
hochkonzentrierten Gästen für das Thema „Ethische Aspekte im Klimawandel“.
Prof. Dr. Dr. h. c. Nida-Rümelin ließ uns eintauchen in die Gedankenwelt der Ethik und Philosophie für unser Miteinanderleben in Zeiten zerbrechlicher Demokratien, neu entfachter Kriege und den Folgen des Klimawandels.
Sein Einstieg waren die beiden Pfeiler „Demokratie und Ethik“ und wie sie zusammenwirken.Ohne einen mehrheitlichen Konsens auf einer Metaebene kann ein nachhaltiger Umgang des Miteinanders nicht funktionieren. Es braucht eine gemeinsame Abmachung. An anderer Stelle spricht er von der Notwendigkeit eines breiten Flussbettes für Verstehen, Verhalten und eines kulturellen Konsens. Ohne
diese Abmachung könne Demokratie nicht funktionieren und führe zur Spaltung der Gesellschaft und zu Cancel Culture. Offensichtlich funktioniert unsere Kooperationsbereitschaft und ein Solidaritäts-Willen derzeit nicht, wodurch es besonders bei Jugendlichen zu starken Existenz-Ängsten und dem Wunsch zu einfachen Lösungen kommt, was sich wiederum in gelungener Verführung durch Populisten zeigt.
Wir brauchen eine Atmosphäre, ein Feld der Offenheit, die ein Mitgestalten aller Beteiligten ermöglicht. Also behutsames achtsames Hineinhören in die Grundbedürfnisse für ein Zusammenleben, für Haltung, Erleben und TUN.
Prof. Dr. Becka spannte den Bogen weiter hinein in die ethische Verantwortung aller für ein Gutgehen aller. Sie betont, dass Fragen der Gerechtigkeit und Solidarität zentral sind, wenn es um den Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels geht. Sie sieht es als essenziell an, Verantwortung auf individueller, staatlicher und unternehmerischer Ebene zu übernehmen, um den Klimawandel wirksam zu bekämpfen. Sie fordert dabei eine aktive Beteiligung der Gesellschaft an diesen Veränderungen und eine stärkere Rolle der internationalen Zusammenarbeit.
Sie sagt weiter: Aus der Perspektive christlicher Ethik haben wir eine Schöpfungsverantwortung und die Verpflichtung zur Nächstenliebe und Gerechtigkeit. Eine ethische Antwort auf den Klimawandel erfordert daher Solidarität und Unterstützung für diejenigen, die am meisten betroffen sind.
Ralph Habich legte den Schwerpunkt auf die soziale und moralische Implikation, die der Klimawandel für gegenwärtige und zukünftige Generationen mit sich bringt. Auch er ist sich mit beiden vorangegangenen Ausführungen einig, dass wir eine moralische Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen haben, um ihnen einen bewohnbaren Planeten zu hinterlassen. Neben der Vermeidung von Emissionen spricht er auch über die Notwendigkeit der Anpassung an unvermeidbare Klimaveränderungen. Hierbei geht es ihm um die ethische Gestaltung von Anpassungsstrategien, die besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen schützen sollen. Zum guten Verständnis macht er dies an dem Beispiel der leider nicht gut gelungenen Anpassungsstrategien bei der Wiedervereinigung fest. Hier fehlte durchgehend das Einfühlen in die betroffenen Menschen. Zusammen gefasst sieht er den Klimawandel nicht nur als wissenschaftliches oder politisches Problem, sondern als tiefgreifende ethische Herausforderung für gerechtes und verantwortungsvolles Handeln - individuell und auf globaler Ebene.
Solidarität und ethische Verantwortung im Denken und Handeln sind die wichtigsten Parameter für eine Metaebene des Gelingens für gesellschaftlichen Zusammenhalt mitten in den Krisen.
Die Zusammenfassung schrieben Mara und Gerd Michel, sowie Christl Kranz und Gerhard Mehler
Mit herzlichen
Kultur.Grüßen
Gerd Michel
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