Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz diskutierte gestern mit Vertreterinnen und Vertreter aus dem Deutschen Kulturrat das Diskussionspapier „Kultur muss wieder ins Spiel. Jetzt Perspektiven schaffen!“.(https://www.kulturrat.de/positionen/kultur-muss-wieder-ins-spiel-jetzt-perspektiven-schaffen/)
Im Mittelpunkt stand die geforderte schrittweise Öffnung von Kultur- und Bildungseinrichtungen. Minister Scholz dankte für das Papier mit klaren Aussagen aus dem Kulturbereich.
Von Seiten des Deutschen Kulturrates wurde unterstreichen, dass Kulturorte einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt in der Gesellschaft leisten. Kunst und Kultur machen das Leben lebenswert, Kulturorte sind Debattenorte, Orte der demokratischen Auseinandersetzung und der gesellschaftlichen Verständigung. Sie vereinen Angebote informellen Lernens, Spaß und Unterhaltung. Emotionen wie Lachen, Weinen, Freude finden hier ihren Platz. Kunst kann dabei helfen, Einschnitte wie beispielsweise die Corona-Pandemie emotional zu verarbeiten.
Der gesamte Kulturbereich braucht jetzt Perspektiven zur Öffnung. Diese Perspektiven werden auch benötigt, um mit Zuversicht die Zeit des Lockdowns meistern zu können. Für die Kultur- und Bildungseinrichtungen ist essenziell, dass Planungssicherheit hergestellt wird. Vorgaben zur Öffnung von Kultureinrichtungen müssen allerdings im Grundsatz einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglichen. Zu rigide Vorschriften und enge Auflagen, zu niedrige Auslastungsgrenzen konterkarieren die Öffnungsperspektiven.
Vizekanzler und Bundesfinanzminister Olaf Scholz sagte: „Wir müssen weiter vorsichtig bleiben, die Pandemie ist noch nicht besiegt. Wir brauchen aber gleichzeitig eine Perspektive, gerade für die Kultur. Sie ist besonders hart von den Einschränkungen betroffen. Es geht mir darum, ein tragfähiges Öffnungskonzept zu entwickeln – ohne in dieser kritischen Phase der Pandemie das Erreichte zu verspielen. Ich höre die Sorgen und Nöte der Kulturschaffenden und ich verstehe das Bedürfnis nach Planungssicherheit. Deshalb arbeiten wir zudem an einem Sonderfonds für die Kulturbranche, der genau dort ansetzt.“
Die Präsidentin des Deutschen Kulturrates Prof. Dr. Susanne Keuchel sagte: „Der Kulturbereich, seien es öffentliche Kultureinrichtungen oder kulturelle Bildungseinrichtungen, privatwirtschaftliche Unternehmen sowie Künstlerinnen und Künstler und Kulturvereine, hat in den letzten Monaten mit viel Solidarität auf die Erfordernisse aufgrund der Corona-Pandemie reagiert. Es wurden harte wirtschaftliche und künstlerische Einschnitte hingenommen. Wir brauchen nun Perspektiven, wo die Reise hingeht, damit möglichst zügig mit den Planungen für die Öffnung begonnen werden kann.“