Deutscher Kulturrat bedauert Absage von Bayern und Baden-Württemberg an Nationalen Bildungsrat
Berlin, den 25.11.2019. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, bedauert die Absage der Länder Bayern und Baden-Württemberg zur Mitarbeit im Nationalen Bildungsrat. Im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD war vereinbart worden, einen Nationalen Bildungsrat einzurichten, der auf der „Grundlage der empirischen Bildungs- und Wissenschaftsforschung Vorschläge für mehr Transparenz, Qualität und Vergleichbarkeit im Bildungswesen vorlegen“ sollte. Der Bildungsrat sollte die gesamte Bildungsbiografie in den Blick nehmen. Sein Vorbild sollte der Wissenschaftsrat sein. Über die Mandatierung, Zusammensetzung, institutionelle Anbindung und Ausstattung sollten Bund und Länder gemeinsam entscheiden.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Der Nationale Bildungsrat hätte die Chance geboten, das deutsche Bildungswesen im europäischen und internationalen Vergleich zu stärken. Nun obsiegen Kleinstaaterei und der kleinliche Blick auf das eigene Bildungswesen über die gesamtdeutschen und europäischen Herausforderungen. Eltern sind bei der Arbeitsplatzwahl, die nicht selten einen Wohnortwechsel verlangt, die Eitelkeiten mancher Bildungspolitiker ziemlich schnuppe. Sie sind vielmehr darauf angewiesen, dass bei einem Umzug ihre Kinder auf ein vergleichbares Bildungsangebot treffen. Die Ausrichtung des Nationalen Bildungsrates auf die gesamte Bildungsbiografie hätte überdies die Chance geboten, Qualität der Bildung auch abseits von der Abiturfrage zu diskutieren. Jetzt ist es an den anderen Ländern und der Bundesbildungsministerin mit dem Scherbenhaufen, den Bayern und Baden-Württemberg angerichtet haben, konstruktiv umzugehen."
Die nächste Sitzung des Fachausschuss Bildung des Deutschen Kulturrats findet am Mittwoch, 27. November 2019 in Berlin statt.
Dort wird die Geschäftsführerin des VDMD, Mara Michel, vertreten sein.
Wir werden über die Ergebnisse berichten.