Nur noch eine Woche läuft die Bewerbungsphase für den DNP. Für alle, die noch ein wenig Motivation brauchen: Jurymitglied Mara Michel stellt sich im Video vor und erklärt, warum die Rolle der Nachhaltigkeit in der Designbranche und eine solche Auszeichnung wie der DNP Design so wichtig sind. Mit ihrer Agentur „futurize“ ist Mara Michel auf der Suche nach den neusten Design-Trends und berät internationale Kunden aus Industrie und Handel in den Bereichen Interior, Textil, Fashion, Accessoires, Kosmetik, Konsumgüter. Zudem ist sie Geschäftsführerin des Designer-Berufsverbandes VDMD / Netzwerk für Mode- und Textildesigner und leitet hier das „TrendResearch-Team“. Ihr Anliegen ist es, das Bewusstsein und die Wertschätzung für die deutsche Designkultur zu stärken.
Links im Bild VDMD-Mentee Elena Limmer, rechts Ilona Sinner, die zusammen einen Kooperation haben
Das Förderprogramm des VDMD
Durch Zufall habe ich letzten September auf der MFS vom Förderprogramm des VDMD erfahren und war gleich begeistert von dem Unterstützungsangebot, das der VDMD für junge Designer*innen bietet.
Schon auf der Messe gab es noch viele interessante Vorträge und Angebote – angefangen beim Trendvortrag über den Vortrag zum Thema Markenrecht bis hin zum Thema Markengestaltung konnte ich viele für mich interessante Vorträge und Diskussionsrunden besuchen. Auch der Austausch mit anderen jungen „Gründungswilligen“ oder „Gründungsinteressierten“ hat mir weitergeholfen.
Am Freitag nach der Messe bot uns der VDMD zusammen mit dem KUK München dann noch die Möglichkeit zu einer KIK.OFF.RUNDE (Fragen- und Diskussionsrunde) im Rahmen des Mentoring.Lab2 zusammen zu kommen. Auch dort hat unter anderem Mara Michel viel Einblick in das Berufsfeld der selbstständigen Designerin gegeben. Sie ist auf mögliche aufkommende Themen oder Probleme eingegangen und hat die Interessierten dadurch auf diese Themen vorbereitet. Auch vom KUK München gab es einen kurzen Vortrag.
Der VDMD stand und steht mir zudem bei allen Fragen und aufkommenden Problemen bei – es tut einfach gut, dass es jemanden gibt, den man fragen kann und wo man Hilfestellung erhält. 🙂
Was ich auch super finde, sind sowohl die Veranstaltungen, die der VDMD organisiert, als auch dass immer wieder per Mail auf wichtige Veranstaltungen und Messen hingewiesen wird. Zu vielen Veranstaltungen und Messen kann man zudem über die Standfläche des VDMD die eigene Kollektion sehr günstig einem großen Publikum präsentieren. Hoffentlich können die Messen nun auch bald wieder stattfinden.
Liebes VDMD-Team, vielen Dank für euer Engagement!
Morgen findet im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages ein leider nicht öffentliches Fachgespräch „Folgen der Coronavirus-Pandemie und Wege aus der Krise“ statt. Bei diesem Gespräch werden sicher die verschiedenen geplanten Fördermaßnahmen der Bundesregierung für den Kultur- und Medienbereich auf den Prüfstand gestellt.
Dass ich als Vertreter des Deutschen Kulturrates bei diesem Gespräch den von der Bundesregierung auf unseren Wunsch hin geplanten Kulturinfrastrukturfonds, mit dem von der Bundesregierung gefundenen Werbename „Neustart Kultur“ grundsätzlich unterstützen werde, versteht sich von selbst.
Für den Fonds, den wir seit dem 10.03.2020 gefordert haben, sollen 1.000.000.000 Euro zur Verfügung stehen. Durch diese Maßnahme werden die Verwertungsketten im Kulturbereich nachhaltig gestärkt werden, weil durch eine Stabilisierung der Kulturstrukturen gerade auch die Künstlerinnen und Künstler in der Zukunft noch Orte, um aufzutreten, auszustellen und auch zur Verwertung ihrer Produkte haben werden.
Bei dem Programm „Neustart Kultur“ kommt es jetzt darauf an, dass die Fördergrundsätze in enger Abstimmung mit den Kulturverbänden erarbeitet werden, da es ja die Kulturverbände und Kulturfonds sind, die bei der Verteilung der Mittel Verantwortung übernehmen sollen.
Neben dieser direkten Förderung des Kulturbereiches kommen dem Kultur- und Medienbereich weitere geplante Vorhaben zugute. Dazu zählen unter anderem die Senkung des Mehrwertsteuersatzes für sechs Monate von 19% auf 16%. Im Kulturbereich gilt auch der ermäßigte Mehrwertsteuersatz, beispielsweise für Bücher, der den Planungen zufolge von 7% auf 5% gesenkt werden soll. Die Ermöglichung des steuerlichen Verlustrücktrags für die Jahre 2020 und 2021, der unmittelbar bei der Steuererklärung 2019/2020 finanzwirksam nutzbar gemacht werden soll, dies ist gerade auch für Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft wichtig. Das Programm für Überbrückungshilfen in Höhe von 25 Mrd. Euro, in dem auch das bisherige Programm für Soloselbständige und Kleinunternehmer des Kulturbereiches (bis 10 Mitarbeiter) weitergeführt wird. Die Verlängerung des vereinfachten Zugangs zur Grundsicherung bis zum 30.09.2020, ein Programm zur Stabilisierung gemeinnütziger Einrichtungen, hier werden u.a. Einrichtungen der Jugendbildung namentlich genannt und der Ausbau der Digitalisierung, dazu zählt auch der Breitbandausbau, der für Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft, Kultureinrichtungen und gemeinnützige Kulturinstitutionen im ländlichen Raum vordringlich ist.
Besonders bei dem Programm für Überbrückungshilfen, die beim Bundeswirtschaftsministerium ressortieren sollen, sehen wir noch sehr deutlichen Nachbesserungsbedarf. Unsere Wünsche konnte wir am Freitag (12.06.2020) in einem Zoom-Meeting beim Bundesarbeitsminister Peter Altmaier ansprechen.
Die parlamentarischen Debatten zum Förderungspaket haben jetzt begonnen. Bis zum 03. Juli müssen die drei Lesungen im Bundestag, sowie die abschließende Behandlung im Bundesrat durchgeführt werden. Erst dann können die Förderungsprogramme starten.
Bleiben Sie gesund
Ihr
Olaf Zimmermann Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
Die Erfolgsgeschichte der interzum geht weiter: Circa die Hälfte des Ausstellungsgeländes der interzum ist bereits reserviert, altbekannte und neu hinzugekommene Branchengrößen haben ihre Teilnahme 2021 verbindlich zugesagt. Sichern auch Sie sich Ihren Platz auf der wichtigsten Kommunikations- und Businessplatfform des Jahres.
Die Frühbucherphase für Aussteller läuft am kommenden Montag, den 15.06.2020 aus. Profitieren Sie jetzt noch vom Vorzugspreis von 184,00 EUR/m² Standfläche. Danach beträgt der Preis 197,00 EUR/m² Standfläche.
Nutzen Sie diese Chance für einen erfolgreichen Auftritt auf der interzum 2021. Lassen Sie uns die aktuellen Herausforderungen in Chancen für unsere Branche wandeln, mit innovativen Konzepten unbeschrittene Wege gehen und gemeinsam Ihre Erfolgsgeschichte auf der interzum fortschreiben.
Wir freuen uns darauf, Sie im nächsten Jahr als Aussteller begrüßen zu dürfen. Mein Team und ich stehen Ihnen bei Fragen jederzeit gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Selbstverständlich haben wir die aktuelle Situation jederzeit im Blick. Es ist unser festes Ziel, dass die interzum zum geplanten Termin vom 4. bis 7. Mai 2021 in Köln stattfindet. Alle aktuellen Informationen zum Thema Corona finden Sie auf unserer Website.
Wir wünschen Ihnen, dass Sie gut durch diese bewegende Zeit kommen – und bleiben Sie gesund.
Die Premiere: Heute, 18 Uhr, live auf YouTube und Twitter
Der Deutsche Kulturrat schreibt:
„Heute ist es so weit: Unsere neue Debattenplattform „JaAberUnd“ feiert Premiere. Denn ab sofort gibt es die Themen aus Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, nicht nur in der Print- und Online-Version zu lesen, sondern die Redaktion diskutiert jeden zweiten Dienstag im Monat mit Gästen, Leserinnen und Zuschauern live und online im neuen Talk-Format.
Bei „JaAberUnd“ stehen ein oder mehrere Themen aus Politik & Kultur im Fokus des Gespräches mit den Gästen. Aber auch die Zuschauerinnen und Zuschauer sind eingeladen, online und live via Twitter und YouTube mit zu diskutieren und Fragen zu stellen. Eine aktuelle Debatte von uns mit Ihnen!
Unter dem Titel „Mehr Kultur in der Natur?!“ wird das Thema Grünes Band und deutsch-deutsche Erinnerung aufgegriffen. Was ist das Grüne Band? Wie wird am ehemaligen BRD-DDR Grenzstreifen heute an die deutsche Teilung erinnert? Wie sieht eine zeitgemäße deutsch-deutsche Erinnerung aus? Über diese Fragen und viel mehr werden wir heute Abend sprechen.
Der Deutsche Kulturrat und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) führen mit Unterstützung des Rates für Nachhaltige Entwicklung ein Projekt zum Thema Heimat durch und beschäftigen sich in diesem Zusammenhang auch mit dem Grünen Band.
Vorab gibt es ein kurzes Gespräch mit den Herausgebern von Politik & Kultur, Olaf Zimmermann und Theo Geißler, die berichten, wie die Zeitung entstanden ist und warum es jetzt JaAberUnd gibt.
Mit dabei sind:
– Theo Geißler, Verleger und Herausgeber Politik & Kultur – Mario Goldstein, Autor und Freiträumer – Helene „Helix“ Heyer, BUNDJugend – Valerie Schönian, Autorin und Journalistin – Hubert Weiger, BUND – Olaf Zimmermann, Deutscher Kulturrat und Herausgeber Politik & Kultur – Moderation: Simone Orgel, Digitale Strategin und Moderatorin
Vorab empfehlen wir den Blick in die aktuelle Ausgabe 6/20 von Politik & Kultur mit dem passenden Schwerpunkt zum Grünen Band auf den Seiten 1, 2, 19 bis 29.
Einschalten, zuhören, fragen und mitdiskutieren bei „JaAberUnd – Die Debattenplattform von Politik & Kultur“ heute um 18 Uhr unter: Twitter @DKRKultur YouTube Deutscher Kulturrat
Die Redaktion von Politik & Kultur freut sich auf Sie!“
Am Freitag hat der Bundesrat unter Anderem über einen gemeinsamen Antrag der Landesregierungen von Berlin und Bremen befunden. Die beiden Stadtstaaten forderten darin, spezifische Hilfen für Kulturschaffende und Kultureinrichtungen weiter auszugestalten, um die Kunst-, Kultur- Medien- und Kreativlandschaft in Deutschland zu sichern.
Insbesondere soll dies durch die Auszahlung von Unternehmerlöhnen an Solo-Selbstständige aus dem Kulturbereich geschehen.
»Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, für selbstständige Künstlerinnen und Künstler, Kultur- und Medienschaffende und Akteure in der Kreativwirtschaft sowie Medienschaffende und Mediendienstleister ohne eigene Betriebsstätte, deren Einnahmen durch die Absage von Veranstaltungen oder Aufträgen in der Zeit der Corona-Pandemie entfallen, Regelungen zum Ausgleich ihrer substanziellen Umsatzeinbrüche zu entwickeln. Sinnvoll erscheint vor dem Hintergrund der Beschlüsse der Wirtschaftsministerkonferenz sowie der Kulturministerkonferenz und erster Ländererfahrungen, einen pauschalen Betrag i.H.v. 1.180 EUR monatlich zu gewähren.«
Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich der Bundesrat hier entscheidet. Der zuständige Ausschuss für Kulturfragen plädiert zwar in seiner Empfehlung dafür, »die Möglichkeit eines pauschalen monatlichen Zuschusses zur Abfederung von Einnahmeverlusten« zu eröffnen. Es fehlt jedoch der konkrete Förderungsbetrag und der Begriff Unternehmerlohn . Eingeladen zu der Sitzung war auch Monika Grütters, die sich in Sachen Unternehmerlohn immer zurückhaltend geäußert hat.
Petit excursion – à Bai de St Tropez // Kleiner Ausflug an die Bucht von St Tropez – In Begleitung vom AquarellPrint Mare e Monti White, von meinem Großvater Paul Schneider-Esleben.
Berlin, den 04.06.2020. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt, dass die Koalition in ihrem Maßnahmepaket „Corona-Folgen bekämpfen, Wohlstand sichern, Zukunftsfähigkeit stärken“, das am gestrigen späten Abend (03.06.2020) vorgestellt wurde, ein Programm zur Stärkung der Kulturinfrastruktur auflegt. Hierfür ist ein Finanzbedarf von einer Milliarde Euro eingeplant. Die Mittel sind vorgesehen zur Stärkung der Kulturinfrastruktur, Nothilfen, Mehrbedarfe von Kultureinrichtungen und kulturellen Projekten. Der Deutsche Kulturrat hat bereits seit dem 10.03.2020 ein solches Programm gefordert.
Neben dieser direkten Förderung des Kulturbereiches kommen dem Kultur- und Medienbereich weitere geplante Vorhaben zugute. Dazu zählen unter anderem:
– Senkung des Mehrwertsteuersatzes für sechs Monate von 19% auf 16%. Im Kulturbereich gilt auch der ermäßigte Mehrwertsteuersatz, beispielsweise für Bücher, der den Planungen zufolge von 7% auf 5% gesenkt werden soll – die Ermöglichung des steuerlichen Verlustrücktrags für die Jahre 2020 und 2021, der unmittelbar bei der Steuererklärung 2019/2020 finanzwirksam nutzbar gemacht werden soll, dies ist gerade auch für Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft wichtig – ein Programm für Überbrückungshilfen in Höhe von 25 Mrd. Euro, hier werden als Beispiele aus dem Kulturbereich namentlich aufgeführt Clubs, Träger von Jugendeinrichtungen, Unternehmen der Veranstaltungslogistik – die Verlängerung des vereinfachten Zugangs zur Grundsicherung bis zum 30.09.2020 – ein Programm zur Stabilisierung gemeinnütziger Einrichtungen, hier werden u.a. Einrichtungen der Jugendbildung namentlich genannt – Ausbau der Digitalisierung, dazu zählt auch der Breitbandausbau, der für Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft, Kultureinrichtungen und gemeinnützige Kulturinstitutionen im ländlichen Raum vordringlich ist
Zentral ist für uns auch die Stärkung der Kommunen. Die Kommunen tragen 45 % der öffentlichen Kulturfinanzierung. Es ist daher wichtig, dass die Kommunen finanziell entlastet werden, damit sie nicht in den kommenden Jahren an der Kulturfinanzierung sparen müssen, sondern auch hier investieren können.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Der Kulturinfrastrukturfonds kommt, die Abwrackprämie nicht, das sind zwei wichtige Nachrichten. Die Kultur wurde eben nicht vergessen, wie gerne in den letzten Wochen immer mal wieder behauptet wurde, sondern ist wichtiger Teil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung. Auch gut für die Kultur ist die Absenkung Mehrwertsteuer, die Verlängerung der vereinfachten Grundsicherung, die Überbrückungshilfen für Clubs, Veranstalter und die Unterstützung der Kommunen. Das Ergebnis lässt sich sehen! Unser Dank gilt Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesfinanzminister Olaf Scholz und besonders Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die sich gemeinsam, mit vielen anderen erfolgreich für die Kultur eingesetzt haben.“
Nicht »Warten auf Godot«, wie das berühmte Theaterstück von Samuel Becket heißt, sondern wir »Warten auf den Kulturinfrastrukturfonds«. Morgen, spätestens übermorgen, erhoffen wir uns Klarheit. Wie Estragon und Wladimir, die beiden Protagonisten jenes Schlüsselwerks des absurden Theaters, das gesamte Stück hindurch auf den besagten Godot warten, so wartet die gesamte Kulturszene auf das vom Deutschen Kulturrat schon seit Anfang März geforderte und mittlerweile auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz sowie Kulturstaatsministerin Monika Grütters angekündigte Konjunkturprogramm für die Kultur bzw. einen Kulturinfrastrukturfonds.
Schnelle Soforthilfen
Nachdem im März dieses Jahres der Lockdown beschlossen wurde und fast von einem Tag auf den anderen alle Veranstaltungen abgesagt wurden, Theater, Museen, Bibliotheken, Musikschulen, soziokulturelle Zentren und viele andere Einrichtungen schließen mussten, begann die Phase der Schadenbegrenzung. Der Bund unternahm schnell Sofortmaßnahmen für geförderte Einrichtungen und Projekte. Am 13. März wurde beschlossen, dass bestehende Förderprogramme geschärft bzw. umgesteuert werden, um Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen. Am 23. März wurden vom Bundeskabinett als Soforthilfemaßnahmen die Betriebsmittelzuschüsse für Kleinunternehmen und Soloselbständige, der Sozialschutzpakt, also die Sonderregelungen in der Grundsicherung für sechs Monate, und die Erhöhung von Schutzmaßnahmen im Mietrecht, im Insolvenzrecht und anderem mehr beschlossen.
Nachdem der Deutschen Bundestag und der Bundesrat in Windeseile diese und weitere Hilfen beschlossen hatten, konnten die Unterstützungsmaßnahmen zum 1. April in Kraft treten. Die Abwicklung der Betriebsmittelzuschüsse erfolgt über die Investitionsbanken der Länder. Berlin und Nordrhein-Westfalen hatten schon vorher Hilfsprogramme für Künstlerinnen und Künstler aufgelegt, die aber schnell überzeichnet waren. Für Unternehmen erweist sich besonders die Flexibilisierung beim Kurzarbeitergeld als bedeutsame Maßnahme.
In einer Befragung, die der Deutsche Kulturrat zusammen mit dem Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft bei Verbänden der Kultur- und Kreativwirtschaft vom 20. bis 26. April 2020 durchgeführt hat, wurde auf einer Scala von 5 für sehr gut bis 1 für sehr schlecht, die Flexibilisierung beim Kurzarbeitergeld mit einem Wert von 3,42 als beste Maßnahme eingeschätzt. Gefolgt vom Wert von 3,17 für Steuerstundungen, 3,11 für die Öffnung der Grundsicherung und 3,08 für die Zuschussprogramme für Soloselbständige und Kleinunternehmen.
Besonders erstaunt dabei das relativ gute Abschneiden der Öffnung der Grundsicherung, da gerade die Maßnahme oftmals gescholten wurde. Deutlich schlechter mit einem Wert von 2,02 schnitten die Darlehensprogramme ab, die über die Hausbanken vermittelt werden. Hier zeigt sich wieder einmal, dass bei vielen Banken nach wie vor wenig Verständnis für die Besonderheiten der Kultur- und Kreativwirtschaft besteht. Mit 2,24 wurde das Zusammenwirken von Bund und Ländern bewertet.
Mehr als die Hälfte der Verbände, die geantwortet hatten, gaben an, dass ihre Mitglieder bereits Liquiditätsengpässe haben. 20 Prozent gaben Liquiditätsengpässe für die nächsten drei Monate an. Über die Bereitstellung von spezifischen Hilfsprogrammen für Soloselbständige über die Grundsicherung hinaus fordern die Verbände eine Nachsteuerung und Anpassung bestehender Programme bzw. ein eigenes Hilfsprogramm, das die spezifischen Besonderheiten der Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren Branchen- und Akteursstrukturen bedarfsgerecht berücksichtigt.
Die derzeitigen Bundes- und Länderprogramme sind demnach nicht für alle Wirtschaftszweige und Unternehmensformen der Kultur- und Kreativwirtschaft zugänglich bzw. werden als nicht ausreichend bewertet. So wird für einige Kleinstunternehmen und KMU festgestellt, dass diese entweder nicht den Kriterien für die Aufnahme in bestehende Programme entsprechen oder dass die Mittel aus zugänglichen Programmen aufgrund besonderer Kosten- und Personalstrukturen der Betriebe nur für einen kurzen Zeitraum ausreichen.
Sukzessive weitere Hilfsmaßnahmen
Sukzessive wurden vom Bund und den Ländern weitere Hilfsmaßnahmen auf den Weg gebracht. Die Mehrzahl der Länder unterstützen Künstlerinnen und Künstler in Form von Stipendien, seien es Mikrostipendien, Arbeitsstipendien und anderes mehr.
Als letztes Bundesland hat Bayern ein eigenes Unterstützungsprogramm für in der Künstlersozialversicherung Versicherte auf den Weg gebracht. Die Länder sind dabei sowohl was die Beantragung der Mittel, die Summen und die genaue Beschreibung der Zielgruppe angeht jeweils eigene Wege gegangen, sodass ein Vergleich kaum möglich ist.
Darüber hinaus wurden von den Kulturministerien der Länder weitere Maßnahmen für öffentliche Kultureinrichtungen oder auch Kulturvereine auf den Weg gebracht. Einige Länder wie z. B. Hamburg oder Berlin haben ferner Unterstützungsmaßnahmen für die Kulturwirtschaft ergriffen.
Zur Sicherung der Liquidität von Veranstaltern wurde eine befristete Gutscheinlösung eingeführt, die es Veranstaltern ermöglicht, statt einer Erstattung von Eintrittsgeldern Gutscheine auszureichen. Diese Gutscheine müssen bis zum 31. Dezember 2021 eingelöst werden, sollte dies nicht gelingen, müssen die Veranstalter den Ticketpreis erstatten.
Langsame Öffnung
Als erste Kultureinrichtungen konnten Bibliotheken ab dem 17. April unter Einschränkungen wieder öffnen. Viele konzentrieren sich nach wie vor auf die Ausleihe und Rückgabe von Medien. Für den normalen Publikumsverkehr sind die meisten Bibliotheken nach wie vor noch nicht geöffnet.
Seit Ende April können Museen und Gedenkstätten ihre Tore wieder öffnen. Auch hier gelten strenge Hygienemaßnahmen. Die Öffnung wird unter anderem durch das Programm »Neustart« des Bundes unterstützt. Hier können Zuschüsse für Schutz- und Vorsorgemaßnahmen beantragt werden.
Das Programm, das im ersten Schritt mit 10 Millionen Euro ausgestattet war, war innerhalb kurzer Zeit erschöpft. Inzwischen wurde »Neustart« um zusätzliche 10 Millionen Euro aufgestockt.
Am 20. Mai wurden weitere Lockerungen von Bund und Ländern nun für Theater und Konzerthäuser beschlossen. Die Länder passen ihre Allgemeinverfügungen aktuell sukzessiv an.
Großveranstaltungen sind nach wie vor bis zum 31. August 2020 untersagt. Ebenso ist noch nicht die Rede davon Clubs oder ähnliches zu öffnen.
Normalbetrieb noch nicht in Sicht
Auch wenn langsam immer mehr Einrichtungen und Unternehmen ihre Arbeit wieder aufnehmen, ist ein Normalbetrieb noch nicht in Sicht. Das ist auch richtig so, denn das Virus ist nicht besiegt und immer wieder flammen Ausbreitungsherde auf. Die langsame Öffnung verlangt Disziplin, Geduld und Mittel.
Hygienemaßnahmen sind erforderlich, die Umstellung auf Online-Tickets verlangen teilweise zusätzliche Investitionen, Aufstockung beim Reinigungspersonal und vieles andere mehr verursachen zuerst einmal Kosten, denen keine entsprechenden Einnahmen gegenüberstehen, denn viele scheuen offenbar noch den Besuch von Kultureinrichtungen.
Kulturinfrastrukturfonds
Am 30. April verabschiedete der Deutsche Kulturrat seine Resolution »Konjunkturprogramm für die Kultur« in der er die Forderung nach einem Kulturinfrastrukturfonds konkretisierte. Unter anderem steht darin,
– dass die verschiedenen künstlerischen Sparten und Handlungsfelder in den Blick genommen werden müssen, – dass sich der Fonds an Vereine, Einrichtungen, Unternehmen und Soloselbständige richten sollte, – dass das Ziel sein soll, Kulturstrukturen zu erhalten und neue Wege zur Zukunftsfähigkeit zu ermöglichen, – dass mit dem Kulturinfrastrukturfonds die Voraussetzungen geschaffen werden, – dass jetzt und in Zukunft Umsätze im Kultur- und Medienbereich erzielt werden können, die wiederum Aufträge und Beschäftigung induzieren.
Als besonders wichtig wurde herausgestellt, dass der Kulturinfrastrukturfonds bis zum 31. Dezember 2021 angelegt und entsprechend finanziell ausgestattet ist. Im Kulturinfrastrukturfonds müssen die Mittel nach transparenten bereichs-, branchen- bzw. spartenspezifischen Kriterien vergeben werden, der Sach- und Fachverstand weiterer Akteure aus der Kultur und der Kreativwirtschaft sollte dabei einbezogen werden.
In der erwähnten Befragung der Bundesverbände der Kultur- und Kreativwirtschaft wurde der Kulturinfrastrukturfonds als wichtigste Maßnahme genannt, um die Kultur- und Kreativwirtschaft aus der Krise zu führen.
Aus der Bundesregierung ist zu hören, dass in wenigen Tagen, also der ersten Juniwoche, weitere Maßnahmen, so auch ein Konjunkturprogramm für die Kultur, vorgestellt werden. Es wird dann auch Zeit, denn die Soforthilfen sind bis Ende Juni befristet und viele Unternehmen, Vereine und Einrichtungen aus dem Kultur- und Medienbereich konnten mangels Passfähigkeit an den bestehenden Hilfsmaßnahmen nicht partizipieren. Sie warten dringend auf Hilfe.
Hoffen wir also, dass, anders als Godot, der Kulturinfrastrukturfonds tatsächlich kommt, denn die Kultur kann nicht mehr länger warten.
Bleiben Sie gesund
Ihr
Olaf Zimmermann Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates